Mein Herz auf 2 Inseln
Was einen trägt – leben in verschiedenen Orten
Mein Herz auf 2 Inseln
Mein Herz wohnt auf zwei Inseln – und eine davon trägt Wanderschuhe
Es gibt Orte, da verliert man nicht den Kopf – sondern findet das Herz.
Orte, an denen das Meer keine Grenze ist, sondern eine Einladung.
An denen Menschen nicht nur wohnen, sondern anwesend sind.
Santo Antão ist so ein Ort für mich.
✨ Santo Antão in vier Kapiteln:
- Das Spiegelbild der Stille – wo das Meer und der Himmel einander begegnen und niemand sich beeilen muss.
- Die wilde Gischt – voller Kraft und ungebändigter Seele.
- Der Balkon zur Unendlichkeit – geöffnet wie ein Herz, das vertrauen kann.
- Die Begegnung – zwei Frauen, ein Moment, echtes Lächeln, kein Instagram-Filter der Welt könnte das besser.
Hier hat das Leben andere Taktarten.
Die Wellen singen kein Lob auf Effizienz. Sie singen von Wiederkehr, von Atem, von Vertrauen.
Hier trinke ich nicht einfach Wasser – ich atme salzige Erinnerung.
Hier streichelt der Wind nicht nur meine Haut – er erinnert mich daran, dass ich gehöre.
Meine Ziehtochter lebt hier. Aber ein Teil von mir ist längst hier geblieben.
Zwischen Vulkanstein, Blickachsen und Kaffee mit Lächeln.
Und wenn ich wieder gehe, bleibt etwas.
In der Luft. In den Wellen.
Vielleicht sogar in der Erinnerung des Steins, auf dem ich saß.




Gleichzeitig gibt es eine zweite Insel, die mich hält.
Vielleicht nicht mit derselben Weichheit, aber mit Wucht, Struktur und Widerstand.
Nordzypern.
Hier wohnt mein Sofa

Kein Ort, der sich leicht macht.
Kein Ort, an dem man einfach durchrutscht.
Aber ein Ort, der fordert – und damit auch formt.
Ein Ort, an dem ich Tiefe gefunden habe, wo ich eigentlich nur Sonne wollte.
Mein Echtledersofa ist kein Symbol für Bequemlichkeit, sondern für Beständigkeit.
Für das Durchhalten. Für die Gespräche mit mir selbst, wenn draußen wieder alles zu viel ist.
Für die innere Rückkehr, während Paul im Hintergrund mit dem Zollstock schimpft.
Ich lebe zwischen diesen beiden Welten.
Zwischen Lavagestein und Beton.
Zwischen barfuß gehen und Stromaggregat einschalten.
Zwischen tiefem Einatmen und vorsichtigem Aushalten.
Und das ist okay.
Denn ich habe gelernt: Heimat ist nicht dort, wo alles passt.
Sondern dort, wo ich mich einlasse.
Zwei Inseln. Zwei Heimaten.
Die eine trägt Wanderschuhe. Die andere ein Ledersofa.
Aber beide tragen mich.
Und manchmal, wenn ich zwischen ihnen pendle, denke ich:
Vielleicht bin ich nicht zerrissen.
Vielleicht bin ich einfach weit verzweigt.
Und Du? hast Du auch diese Orte? Schreibe es gerne in die Kommentare.