Logbuch geöffnet – von Hamburg über Kapverden nach Nordzypern
🛟 Logbuch geöffnet – Achtung, echte Umwege voraus
Nicht ohne mein Sofa – Ein Sitzmöbel auf Sinnsuche
Hier spricht Laydie – Abenteurerin, Umwege-Expertin und Überlebenskünstlerin.
Dies ist kein glattgebügelter Reisebericht und auch kein Ratgeber für Hochglanzleben.
Dies ist mein echtes Logbuch:
Gefüllt mit Fragen, Aufbrüchen, Bauchlandungen, Glücksmomenten und jeder Menge Improvisation.
Wenn du eine perfekte Anleitung suchst – sorry, falsches Schiff.
Wenn du wissen willst, wie es wirklich ist, unterwegs zu sein –
ohne Garantien, aber mit echtem Herzklopfen –
dann bist du hier goldrichtig.
und wenn du wissen willst, mit wem du es zu tun hast… lies weiter
Wie die Löwin eine neue Heimat fand
Wie funktioniert die Welt? Wie kann man ein glückliches und erfolgreiches Leben leben?
Umwege erhöhen die Ortskenntnisse.
Und ich habe viele Umwege gemacht. Oft fast über meine Grenzen hinaus.
Entdecke, staune und höre nie auf zu fragen.
Soo viele Etappen, bei denen ich nach anstrengenden Zeiten gemerkt habe, das kann ich nicht vertreten und weiter auf die Suche gegangen bin, Studium, Lehramt, Projekt Management. Und schließlich ein zu Hause in einer Sucht/Trauma Einrichtung. Ja hier, konnte ich als Therapeutin etwas bewegen. Leicht war es nicht. Aber 20 Jahre ist es mein Platz.
Reisen ist mein Ausgleich. Fremde Kulturen, Impulse, Lebensgefühle. Viel kann ich in den Alltag einbringen.
Hatte mich doch das Reisen, insbesondere Kapverden vor dem Wahnsinn in D gerettet, so konnte ich meine zunehmend sinnlos werdende Arbeit ertragen.
Tja, da kam der Tag, nach einer weiteren Umstrukturierung an dem ich dastehe und mich frage, was mache ich hier eigentlich? All meine Werte, mein Einsatz, alles für die Katz und mit Füßen getreten. Ich räume gegen Dienstende meinen Schreibtisch auf, fahre wie im Traum nach Hause. Und
schreibe mein Kündigungsschreiben.
Ich werde es als Selbstständiger schaffen, schließlich bin ich fachlich alter Hase, und das andere kann ich lernen.
Die nächsten 10 Jahre sind die härtesten meines Lebens. Natürlich glaube ich den ganzen Fachmenschen, wie man es machen muß, um erfolgreich zu sein, buche einen Kurs nach dem nächsten, bin offline und online Präsent, ja sogar morgens um 7.
Und dann kam C und der Lockdown, alles von einem Tag auf den nächsten weg.
Und auch Hamburg ist nicht mehr meine Stadt. Zu sehr hat es sich so verändert, dass ich da nicht mehr dabei bin.
Ich muss ans Meer, Weite, Freiheit. Ich verlasse Hamburg, ziehe an die Flensburger Förde.
Dass es eine Übergangssituation sein könnte, was mir schon klar, aber dass mir das so schnell bewußt wird. Eigentlich hat es für mich es sich ausgedeutschlandet.
„Nordzypern ist das neue Dubai“ dieser Satz fiel zwischendurch, und 1 Woche später war ich auf Nordzypern.
Ich stelle der Maklerin Fragen über Fragen – und bekomme zufriedenstellende Antworten!!
Und am Ende der Woche hatte ich ein Penthaus gekauft. Eins in Planung, aber es fühlt sich einfach richtig an, klar habe ich Angst vor meiner eigenen Courage.
Könnte dies meine Heimat werden? Dieses chaotische Land im Aufbruch?
Zumindestens mein Plan B, wenn ich es in Deutschland gar nicht mehr aushalte. So wie damals Kapverden?
Da ich nicht alleine einen Neustart wagen wollte, reise ich noch ein paarmal mit anderen auswanderwilligen Frauen hin und her, bis…
Es ist Mai 2021, ich höre ausnahmsweise mal Nachrichten. Und wie ein Blitz: NEIN, noch einen Lockdown und mehr reglementierten Herbst und Winter in Deutschland ertrage ich nicht. Ich gehe und zwar JETZT.
Ende Juni buchte ich mein ONE-Way Ticket nach Larnaca. Noch 72 Tage, bis… alles auflösen, organisieren. Es war die Hölle pur. Aber was in diesem Prozeß, so schmerzhaft auch war, es zeigt mir, das ist nicht mehr mein Land, das ist nicht mehr mein Volk. Wo gehöre ich hin? Vielleicht erst einmal ins Exil.
Und dann kommt der 3.9.22.
Ich sitze mit 2 großen Koffern, einer Kiste mit meiner Golfausrüstung, Gitarre und meinem Lieblingsbuddha im Flugzeug, mein Sofa und 25 Umzugskisten sind irgendwo auf einem Lastwagen verstaut auch auf dem Weg und kann es einfach noch nicht wirklich fassen.
6 Stunden später sitze ich mit einem Glas Wein auf der Terrasse meiner Übergangswohnung und schaue in einen tiefen silbrigen Sternenhimmel. Klarer noch als auf den Kapverden. Es kommt eine tiefe Ruhe. Ein kribbelndes, leises Glücksgefühl. Die Sterne zwinkern mir zu, das Meeresrauschen begleitet mich.
Auch wenn ich noch nicht weiß, was mich erwarten wird, auch wenn ich noch weiß, was ich hier „soll“, ist eine tiefe Gewißheit in mir: es wird sich zeigen.
Ein einfach magischer Moment.
Zwei Jahre später, voller Herausforderungen, Überraschungen und Momenten, wo ich echt auch meine Grenzen komme, bin ich jeden Tag dankbar, diesen Schritt getan zu haben. Einfach magisch.
Und es stimmt, es zeigt sich, immer mehr, warum ich hier bin. Und wenn es auch nur diese Geschichte ist, Dich zu ermutigen, immer weiter zu gehen, nicht aufzugeben.
Alle Umwege erhöhen die Ortskenntnisse, es steht und fällt mit Ent- scheidungen.
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Kennst du auch dieses – jetzt oder nie…… und was ist es bei dir? Schreibe es gerne in die kommentare