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Enttäuschungen und ein Trotzdem

Palettenkleider &Baustellenblicke


Nicht ohne mein Sofa – Ein Sitzmöbel auf Sinnsuche


Palettenkleider & Baustellenblicke

Wenn das Konto schmilzt, das Betongold nicht satt macht – und man trotzdem nicht aufhört, ans Leben zu glauben.


Kiste 43

Laydie sitzt auf Umzugskiste Nummer 43.
Darauf steht in Filzstift: „Küche (vielleicht)“.
Daneben: das Sofa – tiefergelegt, wie ihr Mut, wie ihr Kontostand.
Darauf: sie.
Davor: die Zukunft. Noch ungeöffnet.
Die Sonne? Irgendwo hinter dem Baustaub.


Was sie sich gewünscht hat

Sie hatte Pläne. Glänzende.
Meer. Freundschaft. Tangotanz.
Paragliding. Kajak.
Palettenkleid statt Funktionsjacke.
Und endlich nicht mehr jeden Pfennig umdrehen.

Jedes Mal, wenn sie ihre Palettenkleider auspackt –
diese bunten Dinger voller versprochener Abende, voller Musik, Lachen und vielleicht einem kleinen Flirt –
dann fragt sie sich:

Wann ist endlich der Moment für hohe Absätze und weiches Licht?
Wann darf sie sie anziehen – ohne das Gefühl, dafür zu früh, zu spät oder zu allein zu sein?
Bald, ja bald. Aber wann ist dieses bald?


Zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Sie hat gerade mit dem Universum gesprochen.
Es hat nicht geantwortet. Oder genickt.
Schwer zu sagen bei Universen.

„Ich wollte nicht viel“, murmelt sie.
„Nur… alles.“

Und jetzt?

66 Jahre. 53 gepackte Kisten.
Ein Sofa, das tiefer liegt als ihr Mut.
Eine Miete, höher als ihr Vertrauen ins Universum.

„Denk positiv“, sagen sie.
„Du musst nur loslassen.“

Sie?

Hat losgelassen.
Sogar die Erwartungen.
Die haben sich eh nicht gehalten.


Die unbequeme Wahrheit

Wie viele Neuanfänge braucht ein Mensch,
bis sie sich eingesteht, dass es nicht an der Location liegt?

Und wie oft darf man „Vertraue dem Prozess“ denken,
bis das Konto leer ist – und der Kühlschrank murrt?


Sie weiß es ja…

Natürlich weiß Laydie:
Wie innen, so außen.
Schließlich ist sie Coach. Mentaltrainerin.
Hat Schatten transformiert, anderen den Weg gezeigt.

Nur ihr eigener Schweinehund sitzt da –
krümelt Chips auf die Seele – und grinst.

Und ja, manchmal heult sie – hinten bei Zihnis,
wenn Take me home läuft.
Nicht dramatisch. Nur echt.
Und ein bisschen beschämt,
dass sie ihren eigenen Knoten noch nicht gelöst hat.


0,005 Sekunden Stille

Da war dieser Moment am Strand.
0,005 Sekunden Funkstille. Zwischen Sand, Seele und Möwenschrei.
So fühlt sich Ankommen an. Kurz. Echt.

Die Frauenfreundschaften? Verpufft.
Die Anlage? Drei Viertel Betongold. Ein Viertel Hoffnung.
Grundbuch fehlt. Kisten gepackt.
Ziel? Fehlanzeige.


Energie?

Vielleicht ist Energie das, was bleibt, wenn nichts mehr fließt.
Oder einfach der Wunsch nach einem Kurzurlaub –
auf Heimatwolke 7 ihrer Seele.
Mit Room Service. Rückenwind.
Und jemandem, der kurz übernimmt.

Vielleicht ist es genau das, was Laydie über Wasser hält.
Und was sie davon abhält, das Palettenkleid endgültig wegzuräumen.

Noch nicht. Vielleicht… bald.


Der Tanz

Vielleicht wird’s ja doch noch was mit dem übervollen Tanzkurs –
Marke Erfahrung, nicht Anfänger.
Tango und Salsa auf ihrer eigenen Dachterrasse.

Vielleicht tanzt sie sich da raus,
wo bisher keiner mit ihr wollte.

Und vielleicht – tanzt sie dort das LEBEN.
Nicht perfekt. Nicht synchron. Aber echt.


Und dann…

Und wenn der Himmel nicht mehr ganz so schwer ist,
und der Boden trägt, dann steht sie da:

Palettenkleid. Barfuß. Herz offen.

Und fragt das Leben ganz leise:

„Darf ich… bitten?“aber ICH führe.

Ob jemand antwortet, weiß sie nicht.
Aber sie hat längst den ersten Schritt gemacht.
Und das ist mehr, als manche je gelernt haben.



Mit wem würdest Du herzlich und gerne den Sonnenuntergang genießen?

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