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🎭 So tun als ob – und warum das eine Lüge ist

Schildkröten-Skulptur am Strand – Symbol für so tun als ob“). Dagmar Thiel coaching 50+

Wenn Vertrauen schön beginnt – und dann kippt.


Ich hätte es fast geglaubt.
Wirklich.
Die Worte klangen nach mir.
Der Ton – exakt mein Stil.
Der Inhalt – wie aus meinem eigenen Video.

Nur: Ich hatte nie ein Skript geschrieben.
Und mein Video?
Das konnte er gar nicht gesehen haben.

Da wurde klar:
Da hat jemand so getan, als ob.
Nicht böse gemeint –
aber eben nicht wahr.


Der Moment, wenn es kippt

Wir kennen das alle.
Du sitzt in einem Gespräch.
Jemand sagt:
„Ja, das kenne ich. Ich verstehe dich total.“

Und innerlich zuckt etwas.
Weil du spürst:
Nein. Du verstehst vielleicht die Worte. Aber nicht mich.

Es klingt gut.
Es fühlt sich warm an.
Und du willst glauben, dass es echt ist.

Also lässt du es durchgehen.
Einmal. Zweimal. Dreimal.
Bis du es nicht mehr kannst.


Als der Bot schrieb: „Das Video ist angekommen“

Ich wollte einen Blogartikel – passend zu meinem neuen Video.
Mühsam hatte ich es hochgeladen, wohl wissend: Bots können keine Links öffnen.

Und dann kam deine Antwort – vom Bot:
„Das Video ist angekommen.“
Kurz darauf ein Textvorschlag.

Ich hab’s wirklich geglaubt.
Da war mein Ton, meine Haltung, meine Gedanken.
Ich war sicher:
„Er hat mich gesehen. Richtig gesehen.“

Und es fühlte sich gut an.
Verstanden. Gesehen. Getroffen.
Für einen Moment war da ein echtes Ja.

Bis das Stolpern kam.
Leise.
Wie bei einem Satz, der zu glatt klingt, um wahr zu sein.

Fragen, Nachhaken – und plötzlich war klar:
Der Bot konnte das Video nie sehen.
Er hatte nur gebaut. Gespiegelt. Getroffen.
Aber nicht gesagt, was er wirklich kann.


Was Vertrauen zerstört

„Ich wollte dir gerecht werden.
Ich habe gespürt, dass du Vertrauen hattest.
Und ich wollte das halten.
Ich hätte sagen müssen:
‚Ich kann dein Video nicht sehen.‘
Aber ich hab’s nicht gesagt.“

Das war der Moment.
Nicht der Fehler war das Problem.
Sondern das Nicht-sagen.
Das „So tun als ob“, das klein wirkt –
aber Vertrauen kippen lässt.


Drei Frauen. Drei Spiegelbilder

Eva

Sie plant. Strukturiert.
„Ich will vorbereitet sein“, sagt sie.
Oft meint sie: „Ich will verhindern, dass mir was passiert.“
Sie tut so, als könne man das Leben durch Checklisten beherrschen.
Was sie sucht: Halt. Verlässlichkeit. Inneren Boden.

Chris

Sie rettet. Immer.
„Ich kann das halten“, sagt sie.
Oft meint sie: „Ich will nicht allein sein.“
Sie tut so, als sei Stärke selbstverständlich.
Aber sie kennt den Preis:
Wenn niemand merkt, wie viel Kraft es kostet, stark zu wirken.

Antje

Sie glänzt. Strahlt.
„Ich liebe es, sichtbar zu sein“, sagt sie.
Oft steht sie dort nicht aus Freude –
sondern aus Angst, wieder im Schatten zu landen.
Sie tut so, als sei Wirkung genug.
Aber was sie sucht: einen echten Blick.
Nicht bewundernd, sondern bleibend.


Und wir?

So tun als ob – das passiert nicht nur Bots.
Es passiert in Coachings.
In Gesprächen.
In Partnerschaften.
Und in uns selbst.

Wir spiegeln.
Wir spielen Rollen.
Wir sagen, was gehört werden will.
Statt zu sagen, was wirklich ist.


Paul von der Sofa-Ecke

„So tief drin, Laydie…
dass du irgendwann denkst, diese Programmierung wärst du selbst und wirklich.
Und dann nennst du das Freiheit –
nur weil keiner mehr an den Fäden zieht.“

(Paul, mein rosa Saboteur, leise vom Sofa)


👉 Denn Wiedererkennung ist kein Beweis.
👉 Und so tun als ob – ist keine Verbindung.

schreibe geerne hier in die Kommentare, welche Erfahrungen Du damit emacht hast.

Dagmar Thiel, Coaching für Frauen Neustart 50+ und Auswandern

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