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Ich habe Geduld – aber

defekte Wasserpumpe Nordzypern mit Geduld

Ich stelle die Pumpe trotzdem nicht wieder an

Es ist nicht das erste Mal.
Ich kenne dieses Geräusch.
Dieses an – aus – an – aus – stundenlang, als würde sich das Haus selbst räuspern.
Nur lauter.

Diesmal ist es die andere Pumpe.
Die, die monatelang mitlief, aber weniger auffiel.
Jetzt ist sie dran.
Und ich? Ich bleibe ruhig.
Denn ich weiß, wie das läuft.


Ich wohne nicht im Atlantis, sondern in der Orangerie.
Hier ist es anders, aber auch nicht einfacher.
Die Wassertanks stehen direkt vor meinem Schlafzimmer.
Und jede Pumpe ist ein kleiner Charakter für sich.
Manche sind still. Manche sind eigen.
Und manche wollen einfach nicht mehr aufhören.

Diese hier pumpt.
Stundenlang.
Der Schwimmer ist kaputt, das weiß auch der Verwalter.
Aber Handwerker gibt’s erst ab Freitag. Vielleicht.

Also macht die Pumpe, was sie will.
Und ich?


Ich schreibe ihm:
„Nur zur Info: Ich schalte die Pumpe jetzt aus.“

Nicht drohend. Nicht klagend.
Einfach eine Info.

Er ruft zurück. Ich geh nicht ran.
Dann kommt die Nachricht:

„Nein, bitte nicht ausstellen. Nur den Wasserhahn zudrehen.“

Klar mache ich, das war die „Erlaubnis“, die ich wollte.

Und später:
„Das ist doch keine gute Idee. Der Nachbar hat dann kein Wasser.
Bitte hab noch ein bisschen Geduld.“


Ich habe Geduld.


Ich habe viel Geduld.
Ich habe drei Monate lang versucht, bei der letzten Pumpe alles auf die höfliche Art zu klären.
Ich habe gehört, erklärt, vermittelt, gewartet.
Bis ich sie abgestellt habe.
Und sie am nächsten Morgen wieder lief.
Und ich sie wieder abgestellt habe.

Wir kennen das Spiel.

Also sage ich jetzt nicht viel.
Ich sage nur:

„Ja. Ich habe Geduld.
Ich stelle die Pumpe trotzdem nicht an.“


Kein Streit. Kein Krieg.
Aber auch kein Zurück.
Ich bin nicht mehr in der Phase, in der ich beweisen muss, dass ich recht habe.
Ich weiß, was los ist.
Und sie wissen, dass ich es weiß.

Egal ob mit Pomeranzenliquergeschenk meinerseits.

Und das reicht.


Ich lebe in Nordzypern.
Und hier entscheidet nicht immer der, der am lautesten ist.
Sondern der, der am längsten wach und dabei bleibt –
ohne zu vergessen.

Ich habe genug Wasser auf dem Dach.
Ich habe genug Ruhe in mir.
Ich habe genug erlebt, um zu wissen:

Wirkung entsteht nicht durch Lautstärke.
Sondern durch Konsequenz.


Und manchmal beginnt Veränderung ganz leise.
Mit einem Klick.
Mit einem Satz.
Mit einer Pumpe,
die einfach nicht mehr angeht.

Kleiner Nachsatz:

Gerade riel mir Ahmed aus dem Garten zu, ob ich zufrieden sei, die Pumpe hätte er ersetzt.
Und mein selbstgemachter Pomeranzenliquer hätte ihm geschmeckt.

pomeranzenloquerbeschreibung neustart50
Dagmar Thiel, Coaching für Frauen Neustart 50+ und Auswandern

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