Leben aus 2. Hand
Völl mobliert, exklusive Küche, Marke Gerüchte
Nicht ohne mein Sofa – Ein Sitzmöbel auf Sinnsuche
🪑 Vollmöbliert gedacht – mit Einbauküche Marke Gerüchte
🧠 Wenn du denkst, dann denkst du nur, du denkst.
Oder anders gesagt:
🏡 Vollmöblierte Wohnung zu vermieten. Besonderes Merkmal: exklusive Küche, Marke Gerüchte.
🖌️ Die Wände frisch gestrichen in Meinungsbeige.
🧼 Gardinen aus halbtransparentem Hörensagen.
🛋️ Und mitten im Raum ein Sofa – schon eingesessen, aber angeblich bequem.
Willkommen im Leben, das gar nicht richtig deins ist – aber so eingerichtet wirkt, als hättest du’s selbst ausgesucht.
🚪 Ich wollte nie wieder in einem Dorf wohnen.
Damals.
Weil die Nachbarn wussten, wann ich abends das Licht ausmachte.
Und wer es wieder anknipste.
Dann Hamburg. Groß, anonym, urban.
Die Namen der Nachbarn auf dem Klingelschild konnte ich so lange nicht zu realen Personen zuordnen,
bis der DHL-Bote sich verirrte.
Kein Flurfunk, keine neugierigen Blicke.
Dafür auch niemand, der mitbekam, wenn ich das Licht zwei Wochen lang gar nicht ausmachte.
Oder morgens verkatert mit Kaffeesatzresten in der Nase durch den Hausflur stolperte.
🌊 Und dann? Nordzypern.
Ein Dorf mit Meeresblick.
So könnte man es nennen.
Oder auch: ein Theater mit offenen Kulissen.
🎭 Du denkst, du lebst dein Leben.
Aber irgendwann merkst du –
da sitzt eine erste Reihe, die alles mitliest. Und zwar laut.
🗣️
„Hast du gehört?“
„Ich hab gehört, sie zieht um.“
„Schon wieder?“
„Sieht man doch, die Kartons.“
„Ob sie wieder zurück nach Deutschland will?“
„Nee, da war sie doch unglücklich.“
„Das hat sie gesagt?“
„Nein, aber man sieht es ja.“
👀 Man sieht so viel, wenn man alles schon vorher weiß.
🧍♀️ Wir lassen leben
Es gibt da ein Phänomen. Vielleicht ein Paarphänomen.
Oder ein generationsübergreifendes Beziehungshospiz.
Es passiert, wenn man aufhört, eigene Ziele zu haben.
Wenn man nicht mehr lebt – sondern mitläuft.
👫 Einer lebt. Der andere lässt.
Und beide wohnen plötzlich in einem Alltag,
der nicht mehr unterscheidet, wer eigentlich wofür brennt.
Die Gerüchteküche ersetzt das Gespräch.
Der neueste Tratsch wird zur Tapete gegen innere Leere.
🕵️♀️ Und dann hört man plötzlich Dinge über sich – durch Zufall.
Nicht, weil man gefragt wurde.
Nicht, weil man sich erklärt hat.
Sondern weil jemand anders meinte, es schon zu wissen.
Was genau erzählt wird, erfährt man oft erst über drei Ecken.
Und was noch irritierender ist:
❌ Es stimmt nicht.
Also, nicht im eigentlichen Sinne.
Aber irgendwie doch – für die anderen.
Weil das Bild, das man abgibt, nicht ins Raster passt.
Weil man nicht „mitmacht“.
Weil man still bleibt, statt zu kommentieren.
Oder weil man lacht, wo andere sich ducken würden.
Und dann?
Dann wird man plötzlich zur Projektionsfläche.
Zur Seltsamkeit.
Zur Figur in einem Dorfstück, das man selbst nie geprobt hat.
Und das Krasseste:
Man weiß nicht mal, wo man draufgetreten ist.
Welche Zehe beleidigt wurde.
Welche ungeschriebene Regel man gebrochen hat.
Weil niemand Aua sagt – sondern sich nur leise zurückzieht.
🌅 Und Laydie?
Sie steht auf ihrem Balkon, schaut aufs Meer,
und fragt sich nicht mehr, was die anderen denken.
Das ist vorbei.
Es ist ihr egal geworden.
Wirklich.
Was sie aber trifft, sind die Konsequenzen.
Nicht, weil sie überall dazugehören möchte –
sondern weil sie gern selbst Nein sagen würde.
Und nicht schon ausgeschlossen ist, bevor sie überhaupt gefragt wurde.
Es geht nicht um Groll.
Nicht um Gekränktsein.
Sondern um dieses stille Gefühl,
dass Dialog durch Urteil ersetzt wurde.
Dass Menschen sich entscheiden, auf Distanz zu gehen –
nicht, weil man ihnen wehgetan hat.
Oder vielleicht doch auch,
weil man ein Fettnäpfchen getroffen hat, aber es nicht wusste…
sondern weil man nicht ins Klischee passt.
Und manchmal, ja,
da macht es sie traurig.
Nicht wegen sich.
Sondern weil sie sieht:
💭 wie viele sich selbst verlieren in Lästereien,
📦 in blindem Weiterverkaufen,
😠 in Dauermeckerei und Gedankendunst.
So viel Leben,
so viel Potenzial –
verbrannt in Küchenwärme,
statt entfacht in echtem Feuer.
Laydie bleibt stehen.
Tief durchatmen.
🚫 Keine Bühne.
🚫 Kein Urteil.
🚫 Kein Theater.
Nur sie selbst.
Und ein Tag, den sie trotzdem leben wird.
🧘♀️ Mit Würde.
🪞 Mit Klarheit.
🗯️ Und einem inneren Nein,
das zählt –
auch wenn es niemand hört.
📝 P.S.
Beruflich war ich oft genug Projektionsfläche –
das gehörte dazu.
Zum Job. Zum Prozess. Zur Heilung.
Solange es im geschützten Rahmen passierte.
Mit klarer Vereinbarung.
Und mit dem Ziel, etwas zu wandeln –
nicht einfach nur loszuwerden.
Aber hier draußen?
❌ Kein Stundensatz.
❌ Kein unterschriebener Vertrag.
❌ Keine vertrauliche Sitzung – nur öffentliche Meinung.
Okay, vielleicht benutzen wir alle einander irgendwie.
Aber dann bitte:
bewusst.
💡 Mit Ausgleich.
💡 Mit Respekt.
💡 Oder wenigstens mit einem Kaffee und ehrlichem Blickkontakt.
Und falls du dich fragst, wie’s jetzt weitergeht:
🔥 Es brennt ein bisschen in der Küche.
Ein kleiner Feuerlöscher reicht für zehn Sekunden,
aber für den Brandherd bräuchte es mehr als heiße Luft.
Zum Glück steht die Küche noch.
Noch.
Und während es kokelt, ziehen sie ein –
die Thermomixe des Alltags:
🤖 Blinkend.
🤖 Rührend.
🤖 Beschäftigt.
Hauptsache, es dampft irgendwo.
Ablenkung statt Aufklärung.
Zerkleinerte Tiefe auf Knopfdruck.
🧑🦰 Und Laydie?
Die sitzt auf dem Balkon.
Mit echtem Feuer.
Mit Paul.
Mit klarem Blick.
Und einer einfachen Frage:
🥄 Was will ich wirklich essen – und mit wem?
Mit wem würdest Du herzlich und gerne den Sonnenuntergang genießen?